...ohne dass sie die Konsistenz von Zwieback annehmen. Wer dagegen ein Mittelchen hat, immer her damit.
Ist eigentlich schonmal jemandem aufgefallen, dass in dem Moment, in dem man seine Kopfhörer aufsetzt, die Welt in schwarz und weiß, in gut und schlecht, in das wahre hier drin und die Spacken da draußen zerfällt?
Wenn man so durch die Straßen läuft, allein mit sich und den Weisheiten eines Herrn Wiebusch (um nur einen zu nennen), wird man plötzlich zum allwissende Erzähler der das Geschehen um sich herum aus einer Überblick verschaffenden Ferne beleuchtet.
Oder weniger pathetisch: Man fragt sich, wie die Menschen, deren musikalisches Leben sich zwischen SAW und PUR bewegt eigentlich ihr Dasein reflektieren. Und ob überhaupt.
Kennen die das Gefühl, sich einmal neben sich und über alles zu stellen und die Welt von außen zu betrachten? Oder pendelt ihre Gedankenwelt wirklich nur zwischen Friseurtermin, nachher noch Gardinen waschen und der Frage, ob nächstes Jahr wieder Mallorca oder doch mal ganz verwegen nach Korfu?
bocian - 31. Dez, 01:26
Und ich glaub, heute hab ichs geschafft. Nicht so herumspring-die Welt umarme-glücklich, mehr so grundzufrieden. Auch schön.
Empfehlung des Tages: Wetter und Heckradantrieb nutzen und seine Lieblingsverfolgungsszene aus einer beliebigen 70er-Jahre-San Francisco-Action-Serie nachstellen. Natürlich nur abseits der belebten Strecken und ohne quietschende Reifen und langsam.
Und möglichst auch nicht wie ich vorhin leichtfertig in einen schönen freien Parkplatz hineindriften und dann dadurch 2 Behindertenparkplätze blockieren. Die Leute gucken dann immer so komisch. Obwohl ich bloß kurz was abgeholt hab und nach 10 Minuten wieder weg war. Panisches Pack.
Der Aufreger des Tages: die morgige Silvesterparty ist spontan zur Mottoparty erklärt worden. Oh Gott, das ist schlimmer als Fasching.
bocian - 30. Dez, 16:25
...das heißt, eigentlich weiß ich es schon. Wohl nicht.
Radza ist auf jeden Fall eine faszinierende Person, aber spätestens, als sie vor dem Kickern die Stangen mit Speiseöl einrieb, wußte ich, dass sie einfach nicht meine Kragenweite ist. Und zudem 6 Jahre älter.
Aber möglicherweise entwickelt sich hier eine ehrliche Freundschaft. Und das tollste: Das würde mir auch vollkommen genügen.
Das ist eben das seltsame: Es ist nicht das, was ich erwartet habe, aber so, wie es sich entwickelt, bin ich sehr zufrieden damit. Was will man mehr...
bocian - 29. Dez, 23:19
Vor einer Stunde wollte ich den Beitrag noch "Wilhelm, das war nichts" nennen, doch dann geschieht das unglaubliche:
Ich bekomme eine SMS (Frauen...) von Radza, formerly known as schöne Sozialpädagogikstudentin. Treffen, gerne, wann und wo.
Ab jetzt wirds also richtig spannend hier im Blog: Wird das was? Oder versaut ers wieder? Bleiben Sie dran!
bocian - 29. Dez, 09:59
Irgendwie mag ich das Leben manchmal.
Eben noch:
Mein Wagen verliert Diesel, muss in die Werkstatt und ist unter einer meterhohen Schneedecke begraben. Nass, kalt, teuer, Scheißtag.
Jetzt:
Steh ich so auf dem Hof der Werkstatt, der Meister brachte mir grad die frohe Kunde, dass es nur eine neue Dichtung und somit verhältnismäßig günstig wird, als ein nett aussehendes Mädel vorbeiläuft und mitleidig-freundlich lächelnd fragt:
"Will er nicht mehr?"
Ich noch irgendwas von doch und Kleinigkeit gefaselt, dann war sie wieder entschwunden.
Als ich dann meinen Kostenvoranschlag im Büro abhole, sitzt sie da bei einer Tasse Kaffee. Ob ich noch irgendwo hin müsse, fragt sie. Hasselbachplatz. Sie auch. Freude allerorten.
Und zack, sitze ich im Bully einer Sozialpädagogikstudentin, die nebenbei Autos schraubt und mich, unbekannterweise, nach Hause bringt. Spitzentag!
Und nun hoffe ich drauf, dass mein Wagen bald mal wieder undicht ist, damit man sich nochmal über den Weg laufen kann. Oder frag ich den Meister nach ihrer Nummer? Oder lass ichs lieber bleiben? Luxusprobleme, wie ich sie liebe.
bocian - 28. Dez, 13:17
Ich war nie ein Freund guter Witze, erst recht nicht derer über Blondinen, aber dieser hier verdient eine gesonderte Erwähnung:
Best Blondinenwitz ever gerissen
bocian - 27. Dez, 21:34
Neben Muskelkater und viel Schnee im Gesicht hat mir die Brockenwanderung heute vor allem eine Erkenntnis gebracht:
Der Wunsch, Elite und damit gefälligst mal besser als mindestens 99% aller Mitmenschen zu sein, ist ein weit verbreiteter.
Folgende Tafel hängt auf dem Brocken in der dort ansässigen Kneipe:
Wohlgemerkt in einem warmen Großküchenlokal, das man mit ungefähr 12 Schritten aus der Brockenbahn, die alle 20 Minuten hoch und runter fährt, erreichen kann.
Wir waren natürlich derbe Indie und sind hoch und runter gelatscht. Was ich hierbei immer wieder feststelle: BW-Stiefel mögen zwar für so ziemlich alles hervorragend geeignet sein, auf Schnee sind sie ungefähr so nützlich wie Löffel beim Dartspielen.
bocian - 27. Dez, 18:53
So langsam stellt sich die Frage, wohin ich das hier entwickeln will. Mitreissende Beziehungsdramen und herzerweichenden Weltschmerz kann ich leider gerade nicht bieten, dazu gehts mir viel zu gut.
Ich werde also meine Alltagsbeobachtungen in den Mittelpunkt stellen.
Heute: Elternstolz
Meine Eltern berichteten mir letztens von einem Arbeitsessen, bei dem das Gespräch irgendwann auf die lieben Kinder kam. Ein Päarchen meinte dann, dass sie gerade in diesem Moment die Theateraufführung ihrer dreijährigen Tochter im Kindergarten verpassten. Allgemeine Anteilnahme.
"Oh, wie süß! Was spielt sie denn?"
Mutter, den Stolz nur mühsam unterdrückend: "Sie ist der Gartenzaun!"
Jemand verschluckt sich, mein Vater studiert höchstinteressiert die Weinkarte, um sein Lachen zu verbergen. Höflich wird das Thema gewechselt.
Also ich bin ja nun schon wirklich schauspielerisch unbegabt, aber ich durfte wenigstens noch einer von den 7 Zwergen bei Schneewittchen sein. Wie unglaublich unfähig muss man sein, um als Gartenzaun zu Enden? Und wie kann man darauf als Mutter auch noch stolz sein?
Wenn Eltern so leicht zufrieden zu stellen sind, wie soll man dann jemals ein Lob von ihnen ernstnehmen?
bocian - 26. Dez, 14:23
Empfehlung des Tages: Feiertags (Ein Sonntag geht auch, falls grad kein Fest zur Hand ist) früh aus dem Haus gehen, vorher den iPod mit guter Musik satteln und loslaufen.
bocian - 26. Dez, 14:16
Aus aktuellem Anlass gleich noch einen draufgesetzt:
Es ist passiert. Die letzte intakte Glühlampe im Haus hat ihren Geist aufgegeben. Computerbildschirm und IKEA-Schreibtischlampe sind nurmehr meine einzigen Leuchtmittel für die nächsten Tage. Ein Hauch von Abenteuer umweht mich.
Ach ja, und als mobile Funzel lässt sich natürlich auch mein jetzt schon innig geliebter iPod Nano verwenden, den ich grad mit Lieblingsalben füttere. Ich glaub, morgen früh lauf ich zur Arbeit. Mehr Zeit, Musik zu hören.
bocian - 25. Dez, 23:48
Das also wars, das viel befürchtete Weihnachten '05. Obwohl alles war wie immer bleibt ein grausliges Gefühl der Beklemmnis. Die selben Gesichter, die selben oberflächlichen Gespräche, die selben lieblosen Geschenke. Hallo?
"Das ist nicht dein zuhause,
nicht deine Familie,
du wurdest nur hier geboren
und du fragst dich:
Was außer meiner Kindheit habe ich
zum Teufel hier verloren?"
Überhaupt: "Antifamilia" von Muff Potter, der Song zum Fest?
Eigentlich wohl nicht. Als ob meine Familie zerrüttet am Boden liegen würde. Ich glaube, viel perfekter kann eine Familie nicht funktionieren. Aber innige Lieb geht trotzdem irgendwie anders.
Ja, ne, sonst? Die Karre zickt mal wieder und hinterlässt wie ein inkontinentes Kleinkind überall eine peinliche Lache aus Diesel. Verdammte Diva.
bocian - 25. Dez, 23:28
Hier sitze ich, höre grad das neue Mixtape vom Schwan (DJ vor dem Herrn) bin zunehmend begeistert und brauche noch Geschenkideen.
Und das ist es, wie dieses Blog beginnt. Ein weiteres, das keiner braucht, gegründet in einem allgemeinen Klima des zelebrierten Seelenstriptease.
Stay tuned.
bocian - 23. Dez, 14:55